„Radikaldemokratisch – bis in die Künste hinein!“ #NoWar

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Es war vor 56 Jahren: Günter Grass hielt seine Rede in Princeton (USA) „Vom mangelnden Selbstvertrauen der schreibenden Hofnarren unter Berücksichtigung nicht vorhandener Höfe“. Darin kritisierte er das mangelnde gesellschaftliche Engagement von Schriftstellern. Und er schrieb das Gedicht „Irgendwas machen“, in dem er das politische Gedicht aufs Korn nimmt: „Aufrüstung öffnet Märkte für Antikriegsgedichte. Die Herstellungskosten sind gering. Man nehme: ein Achtel gerechten Zorn, zwei Achtel alltäglichen Ärger und fünf Achtel, damit sie vorschmeckt, ohnmächtige Wut.“ Günter Grass starb 2015. Heute wäre er wohl gnädiger mit seinen Kolleginnen und Kollegen gewesen. Im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine begehrt diesmal die Kunst- und Kulturwelt mächtig auf. Allerdings ist die Frage, ob symbolische Gesten wie Lesungen, offene Briefe und öffentliche Protestaktionen sinnvoll sind, offen. Mit der Politik, der Diplomatie und praktischen Hilfen für die Opfer tragen sie hoffentlich zu einem baldigen Kriegsende bei. Ein Film zum Tag der Archive 2022.